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Alles neu in Hof

Bericht von der Seite kirchen.net. Abzurufen unter: kirchen.net
 

„Die Pfarrkirche wurde aufwändig renoviert und die Kapelle des Seniorenheims neu gebaut“

 

Im Jahr 2000 haben die Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche begonnen, am 20. Oktober wird der neue Altar eingeweiht. Auch das Seniorenwohnheim in Hof hat eine neue Kapelle bekommen, die von Pfarrer Mag. Josef Sams bereits eingeweiht wurde.

 

Hof. Der beliebte Altbürgermeister Alexander Salzmann hatte viel zu tun in den letzten Jahren. Der gelernte Maurer, spätere Polier und Lagerhausleiter organisierte die Renovierung der Hofer Pfarrkirche und den Bau der Kapelle im Seniorenwohnheim St. Sebastian.
Eine kleine Gruppe, geleitet von Sylvia und Wolfgang Schlager, hatte sich vor Monaten das ehrgeizige Ziel gesetzt diese Kapelle zu bauen. Von den beiden ist auch der Dachstuhl der Kapelle. Sie wurde aus gespendeten Baumaterialien und in 900 Stunden ehrenamtlicher Bautätigkeit errichtet. Das Seniorenwohnheim hatte somit keinen finanziellen Aufwand.

Kapelle des Seniorenwohnheims  

Die Kapelle wurde nach einem Entwurf des Bildhauers Heinz Helminger gebaut. Das Holzrelief zeigt die Schutzmantelmadonna unter deren Mantel alte Menschen Schutz finden. Das ebenfalls von Heinz Helminger entworfene Relief wurde in Zusammenarbeit mit Schnitzmeister Hermann Radauer umgesetzt.Beide arbeiteten unentgeltlich an dieser Kapelle und dem Relief.

 

 

Erstmals erwähnt ist die Pfarrkirche Hof 1506. Nach einem Blitzschlag 1859 brannte die Kirche ab, wurde wieder aufgebaut und 1878 wurde die neu erbaute Kirche eingeweiht. Die letzte Kirchenrenovierung begann im Jahr 2000 mit der Trockenlegung des Fundaments und der Mauern, die teilweise eine Feuchtigkeit von 70 Prozent hatten. Derzeit liegt sie an diesen Stellen bei 10 Prozent. Auch der Marmorboden wurde rausgenommen und mit einer Bodenheizung versehen. Die zum Teil bis zu 15 Zentimeter dicken kaputten Fliesenteile wurden durch neue ersetzt. Die gesamte Elektronik in der Kirche wurde neu verlegt, besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Sicherheitsinstallationen für die Alarmanlage gelegt. Kernstück der Renovierung war die Sakristei. Sie wurde von einem Raum auf drei erweitert. Zukunftsweisend wurde für Vertretungen eigens eine Toilette eingebaut. Im ersten Stock ist jetzt ein Raum für die Ministranten, dort werden sämtliche Gewänder für die Hochfeste aufbewahrt. Der Raum im zweiten Stock über der Sakristei wird nunmehr als Abstellkammer genutzt. Der Dachboden der Kirche ist entrümpelt worden. Ganze zehn Laster voll Schutt wurden von dort abtransportiert.
Auch der Beichtstuhl ist etwas Besonderes in Hof. Dieser wurde mit teils altem Holz aus der Kirche neu gebaut. Er ist eine Kombination aus Beichtstuhl und Aussprachezimmer.

 

Quelle: http://www.kirchen.net/rupertusblatt/section.asp?sec=17&query=7&menuopt=10435

 

 

Kirche erstrahlt in neuem Glanz PDF Drucken E-Mail
 Bericht aus dem Salzburger Bezirksblatt, Lokalausgabe Süd, Mi. 24.01.07
 

„Die restaurierte Kriche soll inspirieren – und das tut sie!“

Blick in das Jahr 1878: In der Pfarrkirche Hof wurde das neugotische Konzept aus vergangenen Tagen wieder zum Leben erweckt

 

Eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert – so etwas ist nicht möglich? Seit vergangenem Jahr erleben das die Besucher und Messgänger beim Eintritt in die Pfarrkirche in Hof. Ein strahlend blauer Himmel übersät mit goldenen Sternen über dem Altarraum, ein aufwendig gearbeiteter Chrobogen in Blau-, Rot- und Goldtänen, oder eine kunstvoll gemalte Girlande an den Wänden. So sah die Hofer Kirche im Jahr 1878 aus – so sieht der spätgotische Bau auch heute wieder aus.

 

Abgetragene Farbschichten Blick ins 19. Jahrhundert

In detailgetreuer Arbeit restaurierten der Hofer Heinz Helminger gemeinsam mit seinem funfköpfigen Team, das neugotische Ebenbild aus dem 19. Jahrhundert. Mit Ultraschall wurden neuere Farbschichten abgetragen und so die dahinter versteckte Farbe deutlich. „Eine Freilegung des gesamten Kirchenraumes kam aus Kostengründen nicht in Fage“, erklärt der Restaurateur Helminger. Dennoch entscheiden die Pfarrgemeinde, die Diözese und das Denkmalamt das neugotische Konzept des 19. Jahrhunderts aufzunehmen und in der Hofer Pfarrkirche wieder aufleben zu lassen.

 

 

 Bezirksblatt 2 keine Stilmixtour

Nach diesem gemeinsamen Entschluss gab es keine Kompromisse. In der Kirche haben wir nun keine Stilmixtour, sondern so sah es 1878 aus“, erklärt Helminger. VQor der Restaurierung im vergangenen Jahr zeichneten die Pfarrkirche Hof, die dem Heiligen Sebastian geweiht ist, weiße, nüchterne Wände und schlichte gelbe Säulen aus. Nun erstrahlt das Innenleben der Kirche in kräftigen Blau-, Gold- und Rottönen, im Kontrast dazu zarte Ocker-, Orange- und Grüntöne . Ein halbes Jahr Arbeitszeit investierten Helminger und seine Mitarbeiter in die Restaurierung. „Als Restaurateure müssen wir den Spagat schaff en, zwischen den Wünschen eines täglichen Kirchenbesuchers und den hohen Ansprüchen eines Kunsthistorikers“, erklärt Helminger. Nicht nur die einstigen Farbgebungen, Musterungen und der Stil wurden aufgegriff en. Um diese getreu umzusetzen wurden auch historische Techniken verwendet. So kamen etwa ausschließlich Kalkfarben mit Erdpigmenten zum Einsatz.

 

 

Bezirksblatt 3 Wunsch-Sternenhimmel

Über dem Altarraum zieren rund 300 goldene Sterne den blauen Himmel – auch das ist keine Neuinterpretation des neugotischen Konzepts. Bis in das Jahr 1960 prangten ebenfalls Sterne über
dem Hofer Hochaltar. Im Zuge der Restaurierung kamen die Sterne am Dachboden der Kirche wieder
zum Vorschein. „Die Sterne wurden gereinigt und kamen dann einer Sammelaktion zu Gute, die einiges Geld für die Restaurierung einbrachte“, erinnert sich Helminger. Wer wollte, konnte einen
Stern kaufen und auf die Rückseite einen Herzenswunsch schreiben. Dann wurden die goldenen Himmelskörper wieder aufgeklebt.

 

 

 

 

 Bezirksblatt 4 Kirche als Kulturdenkmal

„Kirchen sind Kulturdenkmäler die in einer anderen Zeit entstanden sind und früher waren sie auch die Visitenkarte für den Ort“, gibt Helminger Auskunft. Dass sich das in der heutigen modernen Gesellschaft verändert hat, ist nicht abzustreiten, aber dennoch hat für viele Menschen – und nicht nur für Christen – das Gotteshaus eine besondere Anziehungskraft. „Früher gingen die Menschen in die Kirche, um sich inspirieren zu lassen. Die neu restaurierte Kirche soll nun die Leute wieder inspirieren und genau das macht sie auch“, so Helminger.